Förderantrag
Wenn ihr einen Förderantrag schreibt, solltet ihr vor allem darauf achten, den Antrag an die jeweilige Förderung anzupassen. Es ist immer von Vorteil, den Antrag individuell zu gestalten und aktiv an die Ausschreibung anzupassen. Ebenfalls sollte der Antrag nicht zu ausufernd geschrieben sein. Ganz im Sinne des Sprichwortes “In der Kürze liegt die Würze”, zeichnet sich ein guter Antrag durch präzise und prägnante Formulierungen aus. Um den*die Leser*in abzuholen, gibt es die Möglichkeit, ein bisschen “Storytelling” zu betreiben. Fragt euch zu Beginn des Schreibens, welche Geschichte ihr mit eurem Projekt erzählen wollt und versucht damit einen Bogen um euren Antrag zu schließen und damit das Interesse der lesenden Person zu wecken.
Aber jetzt nochmal Step by Step: Was gehört eigentlich alles in einen gelungenen Förderantrag?
Inhalt und Umfang
Es geht los mit einer Kurzbeschreibung von euch und eurem Projekt. Dabei könnt ihr euch an den bekannten W-Fragen orientieren.
- Wer sind wir und was machen wir?
- Was ist die Kernidee meines Projekts?
- Was möchten wir erreichen?
- Welche persönliche Motivation steht hinter unserem Projekt?
- Was hebt das Projekt von anderen ab? Ist es ein besonderer Ort, eine besondere Konstellation von Musiker*innen, wird eine Forschungsfrage neu beleuchtet?
- Wen wollt ihr mit eurem Projekt erreichen bzw. Ansprechen (Definiert eure Zielgruppe)
Danach gilt es das spezifische Problem skizzieren, welches ihr mit eurem Projekt beheben wollt und eure Ziele zu aufzuzeigen. Dafür könnt ihr euch an sogenannten SMARTEN Zielen orientieren.
- Was sind die Maßnahmen, die ihr beabsichtigt, damit eure Ziele erreicht werden können?
Außerdem müsst ihr euer Projekt zeitlich terminieren, sprich: den zeitlichen Rahmen eures Projektes abstecken.
Sprache, Form und Gestaltung
Ein Förderantrag wird immer im Präsens und im Aktiv geschrieben. Wörter wie “könnte”, “hätte”, “würde”, fallen weg, es wird geschrieben, als hätte man die Förderung schon in der Tasche (kein Konjunktiv verwenden!). Ebenfalls sollte auf zu viele Adjektive, Superlative und Füllwörter verzichtet werden – Stichwort: präzise und genaues Schreiben. Es empfiehlt sich kurze und klare Sätze zu bauen und auf offene Fragen zu verzichten.
Prüft euren Antrag unbedingt auf Rechtschreibungs- und Orthografie-Fehler. Diese Fehler können einfach behoben werden und es ist als lesende Person immer schöner einen Antrag vor sich liegen zu haben, der frei von Rechtschreibfehlern ist.
Es ist wichtig, dass euer Förderantrag einer Struktur folgt und logisch aufgebaut ist. Dafür können ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis angefertigt werden, ebenfalls können ggf. Fotos verwendet werden.
Aufbau und Struktur
- Anschreiben
- Titelseite
- Kurzvorstellung
- Projektbeschreibung (ausführlicher)
- Finanzierungsplan
- Fazit
- ggf. Anlagen (Das kann zum Beispiel die Bestätigung der Gemeinnützigkeit sein.)
Finanzierungsplan
In jedem Fall sollte ein schlüssiger und transparenter Finanzierungsplan Teil eures Förderantrags sein, aus dem die genauen Projektkosten, die beantragten Fördermittel und der Eigenanteil des Vereins ersichtlich sind. Hier reicht meist eine einfache Übersicht über die verschiedenen Kosten und eine nachvollziehbare Aufdröselung der Gelder und für was diese verwendet werden sollen.
Weitere nützliche Informationen
Um euer Ziel vorzustellen, solltet ihr euch immer mit folgenden Fragen beschäftigen: Was ist die Relevanz des Themas? Hat das Projekt auch gesellschaftliche, soziale oder politische Fragestellungen im Blick? Die Beantwortung dieser Fragen kann vor allem euch dabei helfen, euch die Wichtigkeit eures Projektes bewusst zu machen und diese anschließend im Antrag darzustellen. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, sich die Frage zu stellen, warum gerade euer Verein sich mit dem Thema auseinandersetzen sollte? Habt ihr schon eine gewisse Expertise? Wenn nicht, warum ist es für euch sinnvoll, euch ebendiese anzueignen?
Um das Projekt zu individualisieren kann sich auf die künstlerische Entwicklung bezogen werden. Ebenfalls kann der Innovationsgedanke angeführt werden. Nicht außer Acht lassen, solltet ihr zudem die Frage, wer von dem Projekt profitieren wird? Seid das nur ihr, oder richtet sich euer Projekt an eine größere Gruppe oder kann es vielleicht als Pilotbeispiel von anderen Vereinen genutzt/übernommen werden? Damit einher geht der Nachhaltigkeitsaspekt. Kann euer Projekt langfristig bestehen, kann es auch weiterleben, wenn die beantragte Förderung bereits ausgelaufen ist?
Unbedingt solltet ihr euch auch mit den Aspekten der Nachhaltigkeit (sowohl sozial als auch ökologisch) und der Diversität beschäftigen.
Referenzen
- Deutsches Ehrenamt (2024): Einen überzeugenden Förderantrag schreiben, online: https://deutsches-ehrenamt.de/foerderantrag-schreiben/ [letzter Stand: 23.09.2024]
- Bundesministerium des Innern und für Heimat (2024): SMART-Regel / SMART-Methode, online: https://www.orghandbuch.de/SMART-Methode [letzter Stand: 23.09.2024]
Haftungsausschluss: Dieser Artikel ist mit Sorgfalt recherchiert, sowie durch Quellennachweise belegt, und soll euch als Orientierungshilfe dienen, indem er bei der Entlastung eures Ehrenamtes mit grundlegenden rechtlichen Anhaltspunkten unterstützt. Es wird dabei jegliche Form der Haftung bzgl. angesprochener Inhalte ausgeschlossen.