Amateurmusik in Deutschland

Zuletzt geändert von Merle Hollmann am 2024/10/01 12:44

Unter dem Begriff des Amateurmusizierens ist ein nicht hauptsächlich auf Erwerbstätigkeit gerichteter, aktiver Umgang mit Musik zu verstehen. Der Übergang zwischen hauptberuflichem und „Freizeit“-Musizieren ist allerdings oft fließend. Manche Bereiche wie die Chormusik werden fast ausschließlich von Amateurensembles getragen. Vor allem auf lokaler Ebene bereichert das Amateurmusizieren in seinen diversen Erscheinungsformen zahlreiche Lebensbereiche. Damit bildet es einen wesentlichen Bestandteil des Musiklebens in Deutschland sowie des sozialen und kulturellen Lebens in der Gesellschaft. 

Mit etwa 14 Millionen musizierenden und singenden Menschen ist das Amateurmusizieren eine der größten Bewegungen des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland! Ohne das vokale und instrumentale Amateurmusizieren würden bedeutende musikalische Werke der Vergangenheit und der Gegenwart nur selten unmittelbar und live erfahrbar werden.

Amateurmusik in Hamburg

In Hamburg sind etwa 240.000 Personen Teil der Hamburger Amateurmusikszene. Umgerechnet heißt das, dass pro Jahr knapp 100 Millionen Euro für Musikinstrumente und Equipment ausgegeben werden. 

Von den 240.000 Personen sind mehr als 100.000 in den 2.000 Orchestern, Ensembles und Bands und den über 1.000 Chören organisiert, die der Landesmusikrat Hamburg als Dachverband vertritt. Für diese Szene besteht in Hamburg besonderer Handlungsbedarf, weil sie einerseits die breite Basis des Hamburger Musiklebens bildet, aber andererseits nicht ausreichend im Bewusstsein von Politik, Behörden, Medien und der Öffentlichkeit verankert ist.

Studie: Amateurmusizieren in Deutschland

 Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im November und Dezember 2020 im Auftrag des Musikinformationszentrum eine Repräsentativbefragung in der Bevölkerung zum Thema Amateurmusizieren in Deutschland durchgeführt. Befragt wurden Menschen ab dem Alter von 6 Jahren. Die Studie bietet einen differenzierten Überblick über Altersgruppen, schichtspezifische oder regionale Unterschiede und über die Wege, wie Musizierende in engeren Kontakt mit der Musik gekommen sind.

Hier könnt ihr euch das PDF mit den Ergebnissen der Studie zum Thema Amateurmusik in Deutschland ansehen. 

Außerdem gibt es weitere Studien auf der MIZ-Webseite rund um das Thema Amateurmusik: 

  • Gemeinsames Musizieren gesellschaftlich unverzichtbar - Studie des MIZ (2023) 
  • Mitglieder in den Chorverbänden - Studie des MIZ (2021)
  • Mitglieder in den Verbänden des instrumentalen und vokalen Amateurmusizierens - Studie des MIZ (2021)

Musikleben in Zahlen

Für 14,3 Millionen Menschen gehört Musizieren zu den regelmäßigen Freizeitbeschäftigungen. Sie singen in Gospelchören, setzen sich zu Hause ans Klavier, begleiten mit ihrer Musikkapelle die Kinder im Sankt-Martins-Zug oder treffen sich zum Üben mit der Band. Die Vielfalt der Gelegenheiten fasst die Infografik "Amateurmusizieren" in zentralen Kategorien zusammen und beschreibt die große Gruppe der Freizeitmusizierenden demografisch: Wie alt sind sie, welchen Bildungshintergrund haben sie, und wo sind sie zu Hause?Die Daten basieren auf einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung, deren Ergebnisse das Deutsche Musikinformationszentrum im März 2021 in der Studie „Amateurmusizieren in Deutschland“ veröffentlicht hat.

Poster des MIZ: Amateurmusik in Zahlen

Poster: Amateurmusik in Zahlen (MIZ, Juli 2021)

Weitere spannende Artikel zu dem Thema Amateurmusizieren in Deutschland

„Musizieren schafft einen Ausgleich zum Alltag, es hilft, Emotionen zu verarbeiten und vermag zur Gemeinschaftsbildung jenseits ethnischer, religiöser oder nationaler Grenzen beizutragen. Es kann ebenso spontan wie auch geplant in Erscheinung treten, einem konkreten äußeren Anlass dienen oder als eine Praxis ausgeübt werden, die einzig und allein um ihrer selbst willen stattfindet. In welcher Form auch immer: Es hat das Potenzial, in hohem Maße zu einem erfüllten Leben beizutragen. Das gilt sowohl für Menschen, die die Musik zu ihrem Beruf gemacht haben, als auch für Personen, die sich in ihrer Freizeit musikalisch betätigen: die „Amateurmusizierenden“. (Wolfgang Lessing aus Amateurmusizieren, ein Beitrag des MIZ)

Hier findet ihr weitere interessante Artikel zum Thema Amateurmusik in Deutschland: 

  • Artikel von Wolfgang Lessing über das Amateurmusizieren auf der Seite des MIZ 
  • Artikel über die gesellschaftliche Relevanz von Amateurmusik von frag-amu 
  • Artikel von Lorenz Overbeck über die Bedeutung von vereinsgetragener Amateurmusik auf kubi-online

Referenzen

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